Die Choral-Schola von St. Andreas entstand aus einer Gruppe interessierter Herren, die im Dezember 1983 die deutsche Weihnachtsvesper einstudiert hatte. Der damalige Kantor Hainz May konnte für die Idee gewonnen werden, die Pflege des Gregorianischen Chorals in St. Andreas wieder aufleben zu lassen, eine Tradition, die in den 1970er Jahren beinahe ganz erloschen war.
Als Gregorianischer Choral wird der einstimmige liturgische Gesang unserer Kirche in lateinischer Sprache bezeichnet. Er ist aus der frühchristlichen Musik hervorgegangen und wird bis heute gesungen. Damit ist er die älteste lebendig gebliebene musikalische Kunstform in der Geschichte des Abendlandes. Das Zweite Vatikanische Konzil bezeichnete den Gregorianischen Choral darum als „den der römischen Liturgie eigenen Gesang“.
Auch unter der Leitung von Kantor Martin Sanders (1988 – 2020) pflegte die Schola darum hauptsächlich den gregorianischen Choral. Etwa alle zwei Monate wurde ein Choralamt gesungen, lange Jahre vor allem in der sonntäglichen Abendmesse. Über die Wirkung dieser Gesänge schrieb ein Kritiker: „Sie verwandelten das karge Kirchenschiff von St. Andreas in eine Klosterkirche voll Mystik.“ (KStA Nr.26 – 01.02.2000).
Von Anfang an wurde aber auch der deutsche liturgische Gesang gepflegt. Im Laufe der Jahre konnte das Repertoire beträchtlich erweitert werden. Mittelalterliche Weihnachtslieder, verschiedene Messen und andere, auch zeitgenössische Gesänge gehören dazu.
Mit der musikalischen Gestaltung der liturgischen Texte bietet die Choralschola eine sinnvolle Ergänzung zum Repertoire des Kirchenchors. Feste Termine der Schola sind Aschermittwoch, Gründonnerstag, Karfreitag, Osternacht, Christi Himmelfahrt, Allerheiligen und das Pfarrpatrozinium. Auch bei anderen Terminen und Kirchenkonzerten wirkt die Schola mit.
Zurzeit gehören der Schola zehn Männer an.