Der Umgang mit Fällen sexuellen Missbrauchs und sexualisierter Gewalt in unserem Erzbistum, in vielen weiteren deutschen Bistümern und in unserer Kirche insgesamt veranlassen uns, diese Stellungnahme zu verfassen, weil wir besorgt sind um die Zukunft der Kirche.
Die Vorkommnisse der letzten Wochen haben das Vertrauen in die Institution Kirche und in die Leitung unseres Erzbistums erschüttert. Der Glaubwürdigkeitsverlust ist erheblich. Als Katholikinnen und Katholiken leiden wir unter dieser Situation. Denn Vertrauen und Glaubwürdigkeit sind unabdingbar, um Freude am Glauben auch in Zukunft leben und verkünden zu können.
Der derzeitige Umgang mit den Fällen von sexuellem Missbrauch und sexualisierter Gewalt verstärkt unsere Sorge um die Zukunft unserer Kirche und macht deutlich, dass ein grundsätzliches Umdenken notwendig ist. Eine Aufarbeitung kann sich nicht nur auf juristische Bereiche beschränken. Vielmehr sollten Fragen bearbeitet werden, die ohne gegenseitige Beschuldigungen den Ursachen auf den Grund gehen, die zu den Fehlentwicklungen in unserer Kirche geführt haben.
Wir erwarten neue Schritte unseres Erzbischofs und der Kirchen- bzw. Bistumsleitung, damit unsere Kirche wieder dem Anspruch von der Wahrhaftigkeit entspricht, wie sie uns von Jesus Christus verkündigt und vorgelebt worden ist.
Für die gewählten Vorstandsmitglieder des Katholikenrates Leverkusen
gez. Hieronymus Messing gez. Wolfgang Fürst
Stellvertretender Vorsitzender Stellvertretender Vorsitzender